Ich habe vor einigen Wochen am Flughafen ein unglaublich hilfreiches Buch über Resilienz entdeckt. Was ich an „Option B“ (so der Titel des Buches) so gut finde – es ist kein allgemeiner Blabla-Ratgeber von Psychologen, die ihre Tipps aus Lehrbüchern weitergeben. Es wurde von einer unglaublich starken Frau verfasst, die gelernt hat, mit ihrem ganz persönlichen Schicksalsschlag zu leben. Als ich es das erste Mal in den Händen hielt, hatte ich das Gefühl, das Buch ist für mich bestimmt. Ich wusste nicht genau warum, aber eine kleine Stimme in mir sagte „kauf es“ also legte ich die anderen Bücher zurück und ging zur Kasse. Gleich im Flugzeug schlug ich das Buch auf und begann zu lesen. Es war so authentisch, ehrlich, intim geschrieben, dass ich mich in den darauffolgenden Tagen nicht mehr davon losreißen konnte. Ich fühlte mich endlich so verstanden, so verbunden mit der Autorin und nicht mehr allein mit meinem Leid. Die Gefühle, die Gedanken, alles was sie schrieb, hätte von mir sein können. Es war, als würde ich mir einen Spiegel vors Gesicht halten. Das Buch und die Geschichte der Autorin aktivierte einige wunde Punkte in mir, weshalb ich oft die Tränen in meinen Augen nicht mehr kontrollieren konnte. Also lies ich sie einfach die Wangen runterkullern. Es waren Tränen des Schmerzes, Tränen der Angst vor dem was noch kommt, Tränen der Erschöpfung, aber auch Tränen der Befreiung. Denn weinen reinigt und befreit ungemein. Und es ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche, vielmehr ein Zeichen von Menschlichkeit und Herz.
Durch dieses Buch habe ich auch ein erweitertes Bewusstsein für Dankbarkeit erlangt und es hat mich gestärkt und vorbereitet für den Weg, den ich gehen muss.