Ich habe ein entzückendes Mädchen kennengelernt. Diese Begegnung war etwas ganz Besonderes für mich, daher möchte ich sie festhalten. Das Gespräch mit dem Mädchen war herzzerreissend und je mehr sie sich mir öffnete, desto mehr breitete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper aus. Und weil mich ihre Geschichte so tief berührt hat, hat sie mich zu meinem nächsten Eintrag inspiriert.
Ich habe – wie schon erwähnt – ein zauberhaftes junges Mädchen kennengerlernt. Sie hat wunderschöne große Augen und ein kindlich-niedliches, unschuldiges Lächeln. Sie strahlt die Jugend aus, die Reinheit, das Leben, die Zukunft. Und dennoch ist sie in diesen jungen Jahren bereits erwachsener als manch anderer und hat dunkle Seiten des Lebens kennengelernt, für die es eigentlich noch viel zu früh ist. Seiten, für die es nie den richtigen Zeitpunkt gibt. Das Mädchen hat vor nicht allzu langer Zeit ihren Vater verloren. Er wurde ganz unerwartet aus ihrem Leben gerissen, viel zu früh und viel zu plötzlich. Dieser Schock sitzt immer noch tief, sie vermisst ihn sehr und würde ihm gerne noch so vieles sagen.
Das Leben ist nicht gerecht und in Momenten wie diesen fragt man sich was das Ganze für einen Sinn hat aber man findet keine Antwort. Dann stellt man den Sinn des Lebens wieder einmal in Frage…
Was mich am meisten fasziniert und berührt hat war die Stärke des Mädchens, als sie ihr Herz öffnete. Sie hat mit mir darüber gesprochen ohne zu weinen, ohne eine Träne zu verlieren. Und dennoch war der Schmerz in ihrer kindlichen Stimme keinesfalls zu überhören…
Ich kenne sie noch nicht lange aber ich fühle mich jetzt schon sehr mit ihr verbunden. Wenn ich sie ansehe ist es wie ein Spiegel der Vergangenheit. Dann blicke ich wieder einige Jahre zurück..
Ich war damals auch erst junge 14, als meine Mama das erste Mal die Diagnose Krebs erhielt. Ich muss gestehen ich habe es damals nicht richtig begreifen können. Außerdem hat meine Mama diese Dinge immer gut vor uns vertuscht.
Als ich die Geschichte des Mädchens hörte, wurde mir wieder klar, dass ich trotz all der Sorgen, der Ängste, dem Kummer und dem Leid unendlich dankbar bin, dass ich meine Mama noch in meinem Leben haben darf! Dankbar, dass ich sie noch jeden Tag anrufen und sie an meinem Leben teilhaben kann.
Das Leben ist in einem bestimmten Ausmaß nicht berechenbar, auch nicht barmherzig. Es ist und bleibt “endlich”, begrenzt. Und so komme ich wieder auf das Thema zu sprechen, dass wir alle unseren Schicksals-Rucksack mit uns schleppen. Manche tragen ihn bereits früher und manche später, manche tragen mehr Gewicht, andere weniger.
Die Begegnung mit diesem wundervollen Mädchen, das Mädchen mit den riesengroßen Kulleraugen und dem niedlichen Lächeln, war eine ganz besondere Begegnung.. Und irgendwie auch ein Rückblick in mein “altes-ich”. Und aus diesem Grund bin ich mir sicher, dass sie sich zu einem wunderbaren Menschen entwickeln wird, ein Mensch mit einem großen Herz und mit viel Stärke und Rückgrat.